Martha Jungwirth
Wien 1940
Zunächst für ihre Zeichnungen und Aquarelle bekannt, malte Martha Jungwirth bald Selbstporträts und widmete sich der Darstellung von Alltagsgegenständen, die in der grafisch virtuosen Umsetzung von elektrischen Haushaltsgeräten (Serie „Indesit“) gipfelte. Nach ihrem Studium an der Akademie für angewandte Kunst in Wien von 1956 bis 1963 tritt Jungwirth mit Arbeiten in verschiedenen Medien an die Öffentlichkeit, wie Bleistiftzeichnungen, Aquarelle und Arbeiten in Öl und Tusche, in denen die Künstlerin Abstraktion und Figuration verbindet.
Ihre Reisen wirken als Anreiz, alte Gewohnheiten zu überwinden und sich in unbekannte Realitäten hineinzuentwickeln, was sie dazu veranlasst, diese später in ihrem Wiener Atelier visuell zu verarbeiten. Einen wesentlichen Einfluss auf ihre Kunst stellt eine Reise nach New York in den Jahren 1974/75 dar, die sie zu großformatigen Zeichnungen von gewöhnlichen Haushaltsgegenständen als Symbol für die weibliche Nachkriegsgefangenschaft und gleichzeitiger Dekonstruktion des Objekts selbst veranlasste. Jungwirths Malprozess lässt sich als ein exploratives Oszillieren zwischen dem impulsiven Spiel mit der Farbe auf der Leinwand und einem kontrollierten ästhetischen Einfluss beschreiben. Trotz der Tendenz, zwischen diesen beiden Polen zu schwanken, setzt sich in ihrem Schaffensprozess stets die Intuition durch.
Im Laufe ihrer künstlerischen Karriere erhielt Martha Jungwirth mehrere Auszeichnungen, darunter den Oskar-Kokoschka-Preis 2018. Zu ihren wichtigsten Einzel- und Gruppenausstellungen zählen Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland, Museum Liaunig, Neuhaus, Österreich, Kunsthaus Bregenz, Kunsthaus Zug, Albertina Modern, Wien, Museum der Moderne, Salzburg, Österreich, Leopold Museum, Wien, Österreich, Belvedere 21, Wien, Österreich, documenta 6, Fridericianum, Kassel, Deutschland, Secession, Wien, Österreich, Österreichischer Pavillon Expo 1967, Montreal, Kanada.