Hermann Nitsch
Wien 1938 – 2022 Mistelbach
Hermann Nitsch wurde 1938 in Wien geboren. Von 1948 bis 1956 besuchte er die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Erst arbeitete Nitsch als Gebrauchsgrafiker beim Technischen Museum Wien, widmete sich aber rasch der Malerei. Das Konzept seines „Orgien-Mysterien-Theaters“ entwickelte er bereits in dieser Zeit. Ebenso sind erste „Schüttbilder“ in den 1960ern entstanden.
Die Happenings in New York inspirierten Nitsch gemeinsam mit Otto Muehl und Adolf Frohner dazu, eigene Aktionen zu organisieren. Nitschs polarisierende Arbeiten führten zu ständigen Konflikten mit den Behörden, sodass mehrere Prozesse und drei Gefängnisstrafen folgten. 1968 übersiedelte der Künstler nach Deutschland. 1971 erwarb er das Schloss Prinzendorf in Niederösterreich, wo er seit damals lebte.
1973 gründete der Künstler den „Verein zur Förderung des O.M. Theaters“. 1982 erfolgte seine Teilnahme an der documenta VII in Kassel. Besondere Höhepunkte nehmen das „6-Tage-Spiel“ 1998 und das „2-Tage-Spiel“ 2004 im Werk Nitschs ein. Ersteres wurde als Konzert im Radiokulturhaus Wien, in Hamburg, Berlin und Bonn aufgeführt.
2007 wurde das Museumszentrum Mistelbach eröffnet, welches auf einem Drittel seiner Fläche die Werke Nitschs präsentiert. Ebenso ehrte die Stadt Neapel den Künstler mit einem ihm gewidmeten Museum.
Die Malerei stellte für den Künstler eine der Disziplinen des Orgien-Mysterien-Theaters dar. Sie stellte den Ursprung der Aktionen dar und war zugleich auch deren Ergebnis.
Hermann Nitsch gilt als einer der wichtigsten österreichischen Künstler und beeinflusste insbesondere die Wiener Kunst- und Kulturszene. Er verstarb 2022 in Mistelbach.