Christian Ludwig Attersee
Bratislava 1940
Der 1940 in Pressburg in der Slowakei geborene Christian Ludwig Attersee übersiedelte 1944 nach Österreich, heute lebt er in Wien und am Semmering in Niederösterreich. Seine Jugend verbrachte Attersee in Aschach bei Linz und am Attersee in Oberösterreich. Er war einer der großen Segelsportler Österreichs, so entstand auch das Pseudonym Attersee. 1957 studierte er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien Bühnenarchitektur und schloss im Jahr 1959 das Studium der Malerei bei Eduard Bäumer an. Er machte sich aber nicht nur als Segler und bildender Künstler, sondern auch als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher, Designer, Bühnenbildner und Filmemacher einen Namen.
Attersee gilt aber vor allem als einer der bedeutendsten Vertreter der gegenständlichen Malerei Europas der letzten 40 Jahre, über 500 Einzelausstellungen in vielen Ländern Europas und der USA spiegeln diesen Erfolg des Künstlers wieder. Erste Ausstellungen ab Mitte der 1960er Jahre bringen Erfolg und auch die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Künstlern wie unter anderem Günter Brus, Gotthard Graubner, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Hermann Nitsch, Walter Pichler, Dieter Roth, Gerhard Rühm und Oswald Wiener.
Seit Attersees ersten Gegenstandserfindungen (1964–66) im Bereich der Erotik und des Alltags gilt er als eigenständiger Mitbestimmer der europäischen Pop Art. Er ist der große Einzelgänger der österreichischen Kunst der 1960er Jahre, besonders im Gegenpol zum Wiener Aktionismus. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre ist Attersee die Gründerfigur der „Neuen Österreichischen Malerei“. 1977 vertritt Attersee Österreich bei der documenta VI in Kassel und 1984 bei der Biennale in Venedig.
Seit Anfang der 80er Jahre gab es einige bedeutende Retrospektiven seines Werkes in angesehenen Museen Europas, unter anderem im Stedelijk-Museum, Amsterdam, Gemeente Museum Den Haag, in der Albertina in Wien sowie im Bank Austria Kunstforum, Wien. 1990 bis 2009 lehrte Attersee als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst.