Kiki Kogelnik zählt zu den bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie gilt als die einzige Protagonistin der Pop Art in Österreich – doch ihr Werk reicht weit über diese Zuschreibung hinaus. Kogelniks Kunst ist spielerisch, kritisch, farbenfroh und zugleich hochpolitisch. Ihre Themen weisen eine erstaunliche Aktualität auf, welche sie sowohl in Malerei, Zeichnung, Keramik, Glas, Bronze und Installationen bis hin zu performativen Praktiken zum Ausdruck brachte. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und hatte ihre erste Einzelausstellung in der Galerie St. Stephan. Seit Mitte der 1950er Jahre gehörte sie zur Avantgarde um Monsignore Otto Mauer, in dessen Galerie St. Stephan sie mit Ausstellungen wie „Kunst kommt von Künstlich“ Aufsehen erregte.
Reisen durch Europa und die Begegnung mit Sam Francis veranlassten Kogelnik 1962 dazu, nach New York zu übersiedeln. Dort etablierte sie sich schnell in der lebendigen Kunstszene und ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Sie arbeitete nun mit Schablonen und verwendete Materialien wie Vinyl oder Plastik. Fortan pendelte sie zwischen New York, Wien und Bleiburg und entwickelte ein außergewöhnliches und vielseitiges Oeuvre, in dem sie sich mit Themen wie Körper, Technik, Konsum und Geschlechterrollen auseinandersetzte.

Mit humorvoller Abgründigkeit, scharfer Pointe, kühner Ästhetik und dem Sendungsbewusstsein der Popkultur hinterfragt Kogelnik Schönheitsideale und Rollenbilder und findet dabei ihren einzigartigen Weg. Ihre Kunst ist aus heutiger Sicht eines der mannigfaltigsten und eigenständigsten Beispiele für die frühe Kunst der Postmoderne.