Welten
Beim ersten Anblick der unverwechselbaren Werke von Gunter Damisch, der als ein Hauptvertreter der „Neuen Wilden“ in Österreich gilt, macht es den Anschein, als schaue man durch ein überdimensionales Mikroskop und erhalte einen Einblick in eine wundersame Welt von Riesenmikroben, -wimpertierchen und -amöben, die gleichzeitig nah- und fernsichtig, groß und klein, wirken. Damisch beschrieb seine Malerei als eine Herausforderung für sich und ebenso als Möglichkeit, eigene Welten zu erschaffen. Diese einzigartigen Welten und grenzenlosen, kosmischen Bildräume, die er kreierte, sind von seinem typischen Formenrepertoire geprägt. In seiner individuellen Bildweltordnung finden sich „Welten“, „Felder“, „Wege“, „Netze“, „Flimmern“, „Steher“ oder „Flämmler“, die sich über die Bildränder in die Unendlichkeit ausbreiten und sich einmal geballt zu dichten Haufen, ein anderes Mal explosionsartig auseinanderstiebend über die Bildfläche verteilen und den Eindruck stetiger Bewegung vermitteln. Damisch Ölgemälde zeichnen sich durch intensive und kontrastreiche Farbigkeit aus. Durch den für ihn so typischen pastosen Farbauftrag gelang es ihm außerdem seine Bilder in eine dritte Dimension zu führen. Diesen Ansatz führte Damisch in seinen außergewöhnlichen, skulpturalen Arbeiten weiter.
Die Auseinandersetzung mit Gunter Damisch Bildordnungen ist ein wundersames Eintauchen in einzigartige Welten. (Sophie Höfer)