Andreas Urteil
Gakovo, Kroatien 1933 – 1963 Wien
Andreas Urteil wurde 1933 in Gakovo geboren. Im November 1944 wurde die deutsche Minderheit im ehemaligen Jugoslawien, darunter der 11jährige Andreas Urteil, in Internierungslager verschleppt. 1946 gelang seiner Familie die Flucht über Ungarn nach Wien. Hier lernte Urteil ab 1947 Steinmetz und besuchte parallel die Künstlerische Volkshochschule. Nach der Gesellenprüfung 1951 studierte er Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste, seit 1953 bei Fritz Wotruba. Sein Atelier teilte Urteil mit seinen Studienkollegen Alfred Czerny und Alfred Hrdlicka, die ihn – ebenso wie Joannis Avramidis – beeindruckten und ihm künstlerische Impulse lieferten. Der Durchbruch zur eigenen Formensprache gelang ihm 1958 mit seinen „imaginären” Knorpelplastiken. In den folgenden fünf Jahren trieb Urteil die Auflösung der konstruktiven Form konsequent voran. Er fand Zugang zur Gruppe um die Galerie St. Stephan und stellte ab 1958 wiederholt in der Galerie aus. 1961 erhielt er einen Lehrauftrag für Steinbildhauerei in der Klasse Wotrubas. Andreas Urteil erkrankte unheilbar und starb im Juni 1963.