MARC ADRIAN – „Im Auge des Betrachters“
21. November 2024 bis 4. Jänner 2025
Obwohl die Kunst des 20. Jahrhunderts im Rückgriff auf die Moderne immer wieder eine abstrakt-geometrische Formensprache hervorbringt, finden österreichische Kunstschaffende, die sich für eine konstruktivistische, konkrete oder kinetische Ausdrucksweise interessieren, in den 1960er- und 1970er-Jahren wenig Resonanz. Die Darstellung von Bewegung in der Kunst wird zum zentralen Untersuchungsgegenstand Marc Adrians, der von Peter Weibel als »Vater der Medienkunst« bezeichnet wird. Neben den frühen Sprungperspektiven, druckgrafischen Kippfiguren, strukturellen Filmen und Mobiles entwickelt der Wiener Künstler, ab 1955 einen bedeutenden Werkzyklus: die Hinterglasmontagen. Die Aktivierung des Betrachters wird in die Konzeption dieser Arbeiten einbezogen. Indem der Betrachter durch die Veränderung seines Standortes die verschiedenen Bildperspektiven entdecken kann entsteht ein „Laufbild“, je nach Blickwinkel ändert sich die optische Wahrnehmung.
Ab 1955 arbeitet Adrian vor allem mit einfachen geometrischen Formen, die der konkreten Kunst zugeordnet werden können. Zehn Jahre später bezieht der Künstler auch Buchstaben und Wörter in seine Bildobjekte mit ein – die visuelle Poesie wird Teil des Werkes. Als einziger Österreicher nimmt Adrian 1965 an der Op-Art-Ausstellung The Responsive Eye im Museum of Modern Art in New York teil. Nach einigen Aufenthalten in Amerika löst eine poppig-grelle Farbigkeit das bis dahin kühle Farbkonzept der Hinterglasmontagen ab. Bereits mit der Werkgruppe der Hinterglasmontagen schreibt sich Marc Adrian, der Zeit seines Lebens an der Demokratisierung der Kunst arbeitet, unwiderruflich in die Kunstgeschichte ein.
Constanze Luise Malissa
Kommende Ausstellungen 2025:
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